Neues aus der Abtei

Ostern für unsere Schwester Emmanuela

Schwester Emmanuela
Schwester Emmanuela Glund OSB

Am Morgen des Karsamstag, dem 11. April 2020, folgte unsere Schwester Emmanuela Glund OSB Christus ganz leibhaft in das Ostergeschehen hinein: Nach einem langen, leidvollen Weg auf das Sterben zu erfüllte sich ihre Hoffnung gerade zu der Zeit, als unsere Gemeinschaft die Trauermetten des Karsamstag sang. Darin hörten wir zur Grabesruhe des Herrn eine Homilie des Epiphanius, in der es heißt:

Christus fasst Adam bei der Hand,
hebt ihn auf und spricht:

„Wach auf, Schläfer, und steh auf von den Toten,
und Christus wird dein Licht sein! (Eph 5,14)
Ich habe dich nicht geschaffen, damit du im Gefängnis der Unterwelt festgehalten wirst.
Steh auf von den Toten! Ich bin das Leben der Toten.
Steh auf, mein Geschöpf, steh auf, meine Gestalt, nach meinem Abbild geschaffen!
Erhebe dich, lass uns weggehen von hier!
Du bist in mir und ich in dir (vgl. Joh 17, 21.23), wir sind eine unteilbare Person.“

Schwester Emmanuela wurde 1939 in Breslau geboren und fand nach der Vertreibung aus Schlesien in Altenbeken eine neue Heimat. Nach einer Ausbildung zur Damenschneiderin trat sie 1960 in die Abtei Varensell ein und legte 1961 ihre Profess ab. Ihren Beruf, in dem sie 1970 auch die Meisterinnenprüfung bestand, übte sie mit Freude auch im Kloster aus: Fast sechzig Jahre hindurch sorgte sie mit Umsicht und Fachkenntnis für die Kleider ihrer Schwestern.

Die letzten Jahre ihres Lebens waren von Krankheiten geprägt, und Sr. Emmanuela ging sehr bewusst auf den Tod zu. Nach einem Schlaganfall im Februar dieses Jahres kam sie auf ihren eigenen Wunsch aus dem Krankenhaus zum Sterben nach Hause. Fünfzig Tage lang dauerte der Weg noch. „Ich gehe zum Vater“ – dieses Wort aus den Abschiedsreden Jesu (Joh 16) begleitete ihr ganzes klösterliches Leben; jetzt hat der österliche Herr sie auf seinen Weg mitgenommen.

Aufgrund der derzeitigen Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus werden wir Sr. Emmanuela am Mittwoch der Osteroktav, am 15. April 2020, in aller Stille auf dem Friedhof der Abtei beisetzen.


Gedanken zur Corona-Zeit

Blüten am Ölbaum
Blühendes Leben - auch heute

Wir haben einige Beiträge zur derzeitigen „Corona-Krise“ zusammengestellt. Wir freuen uns, wenn Sie darin für sich gute Anregungen finden können.

Link zur Seite: „Gedanken zur Corona-Zeit“

Ihre Benediktinerinnen der Abtei Varensell

 


Heimgang unserer Schwester Sabina

Portrait Sr. Sabina
Schwester Sabina Weilbächer OSB

Am 1. April 2020 durfte unsere Schwester Sabina Weilbächer OSB ihr Leben in die Hand ihres Schöpfers zurücklegen. Nach einer langen und schweren Kankheit rief sie der Herr über Leben und Tod in das Licht des neuen, heilen und vollendeten Lebens bei IHM.

Schwester Sabina wurde 1940 in Essen geboren und wuchs in Rheda auf. Nach einer Ausbildung zur Kindergärtnerin und einigen Berufsjahren trat sie am 21. März 1965 in unsere Gemeinschaft ein. In der Osternacht 1967 legte sie die zeitliche Profess ab, 1970 band sie sich in der feierlichen Profess für immer an Gott und an unsere Gemeinschaft.
Ihre Aufgaben in unserer Abtei waren vielfältig: Sie wirkte einige Jahre als Erzieherin im „St. Benediktus-Kindergarten“ und versah seit 1979 für viele Jahre das Amt der Sakristanin. In beiden Bereichen stand sie in regem Kontakt mit vielen kleinen und großen Menschen aus dem Ort und der Gemeinde.

Das blieb so in ihrer langjährigen Tätigkeit als Pförtnerin unseres Klosters: Am Eingang des Hauses hatte Sr. Sabina für alle, die kamen, ein offenes Ohr, sei es an der Tür oder am Telefon. Viele Menschen suchten das Gespräch und fanden bei ihr eine zuverlässige Fürsprecherin im Gebet in allen Anliegen. Wie vielen Menschen mag sie dabei im Laufe der Jahre Hoffnung und Vertrauen auf Gott geschenkt haben?

Sr. Sabina liebte alle Blumen und Pflanzen und hatte einen grünen Daumen im Garten unseres Gästehauses. Mit Kenntnis und Hingabe hütete, pflegte und erhielt sie den Bestand. Eine weitere Leidenschaft war die sakrale Kunst: Eine umfangreiche Sammlung an Postkarten und Abbildungen aller Arten sakraler Darstellungen bietet zu jedem Thema eine Referenz.

Ihr ganzes Leben hindurch hatte Sr. Sabina mit gravierenden Erkrankungen zu kämpfen. In den letzten Jahren erzwang eine schwere Parkinsonerkrankung das allmähliche Loslassen sämtlicher körperlicher Fähigkeiten. Diesen schweren Weg ist sie nun bis ans Ende gegangen - und hat, so glauben und hoffen wir, das österliche Ziel ihres Lebens gefunden in Christus, der sie gerufen hat.

Aufgrund der derzeitigen Schutzmaßnahmen gegen das Corona-Virus werden wir Sr. Sabina in aller Stille auf dem Friedhof der Abtei beisetzen. Alle, die ihr verbunden waren, bitten wir um das Gebet!


Corona-Virus: Unser Gästehaus ist leider geschlossen

Im Zuge der allgemeinen Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 ist unser Gästehaus leider seit dem 16. März 2020 bis auf Weiteres geschlossen!

Als angemeldete TeilnehmerInnen unseres Kursangebots entstehen Ihnen keine Ausfallkosten. Gerne können Sie uns jedoch freiwillig unterstützen. Eine Bankverbindung finden Sie hier.

Weitere Auskünfte zum Gästehaus geben wir Ihnen gerne per E-Mail oder telefonisch.

Vielen Dank für Ihr Verständnis!
Und bleiben Sie gesund!


Tage der Vertiefung: Konventsexerzitien

In jedem Jahr nehmen wir uns als ganze Gemeinschaft eine Woche Zeit für Tage der Stille und des Gebets. Vom 2. bis 8. Februar begleitete uns dabei Pater Hans Schaller SJ, Jesuit aus Basel. Aus seiner ignatianischen Spiritualität gab er uns tiefe und hilfreiche Anregungen zur geistlichen Erinnerung und Erneuerung.

In Wort und Bild verwies er auf Grundlagen unseres christlichen Lebens – und lud ein, sich darauf zu verlassen und immer neu zu vertrauen, auch in Zeiten von „Gegenwind“ und „Sturm“.

Diese geistlichen Tage haben uns reich beschenkt und werden uns im Alltag weiter begleiten, sowohl als Einzelne wie auch als ganze Gemeinschaft. Wir sagen Dank - auch an Pater Hans Schaller, unserem geist-reichen und humorvollen Begleiter!

Schwestern und P. Schaller
Pater Hans Schaller SJ begleitete uns in den Tagen der Exerzitien.