Schritte in die Zukunft: „Geistliches Zentrum Abtei Varensell“

Seit langem sind wir Benediktinerinnen mit der Frage unterwegs, wie wir auf Zukunft hin unser Leben in der Abtei Varensell gut gestalten können. Auch bei abnehmenden personellen Kräften wollen wir als Gemeinschaft an diesem Ort „Gott suchen und Leben teilen“, wie es unserer benediktinischen Berufung entspricht.
Seit 2022 sind wir dazu im Gespräch mit den Alexianern. Heute freuen wir uns, einen wichtigen Schritt in die Zukunft bekannt zu geben:
Wir Benediktinerinnen und die Stiftung der Alexianerbrüder werden ab Anfang 2026 gemeinsam unser Gästehaus betreiben als „Geistliches Zentrum Abtei Varensell. Ein Haus der Benediktinerinnen und der Alexianer.“
Das neue Logo des gemeinsamen „Geistlichen Zentrums“
Das neue „Geistliche Zentrum“ steht – wie bisher – allen Menschen offen, die bei uns Stille, Gebet und Begegnung suchen und finden. Zugleich wird es ein fester Tagungs- und Exerzitienort der Alexianer sein. Darüber hinaus lädt es auch andere Träger ein, die bewusst einen solchen christlich geprägten Rahmen für ihre Veranstaltungen suchen.
Den Alexianern liegt als eines der größten konfessionellen Gesundheits- und Sozialwirtschafts-Unternehmen sehr daran, ihren Mitarbeitenden in einer festen Institution den Raum zu geben, „explizit, aber unaufdringlich“ näher mit christlichem Glauben in Kontakt zu treten. In den letzten drei Jahren fanden viele gute Begegnungen in Kursen und Veranstaltungen der Alexianer in Varensell statt, und die Erfahrungen zeigen, dass unser Haus für das Anliegen der Alexianer den geeigneten Rahmen darstellt.

In den kommenden Monaten werden wir gemeinsam Programm, Organisation und Strukturen des neuen „Geistlichen Zentrums Abtei Varensell“ erarbeiten und es zu gegebener Zeit der Öffentlichkeit eingehender vorstellen.
Wir Benediktinerinnen freuen uns darüber, dass zusammen mit den Alexianern das „Geistliche Zentrum Abtei Varensell“ unser Kloster mit allen Mitarbeitenden auf ein solides wirtschaftliches Fundament für die Zukunft setzen wird.
So können wir auch weiterhin die benediktinische Gastfreundschaft den Menschen offenhalten. Zugleich stößt das gemeinsame „Haus der Benediktinerinnen und der Alexianer“ etwas ganz Neues an, das – so Gott will – beiden Partnern zugutekommt.
Wir freuen uns auf gute Zusammenarbeit - und viele Menschen bei uns zu Gast!
„Wunschchoral on Tour 2025“

Zum zweiten Mal machte in diesem Jahr der „Wunschchoral on Tour“ bei uns Station in seiner sommerlichen Reihe von musikalischen Vespern in unserer Region. Wolfgang Feuerborn aus Verl initiiert diese regelmäßigen Sing-Gottesdienste und radelt im Sommer mit den Interessierten zu verschiedenen Kirchen der Umgebung.
Nach einer Führung durch die Abteikirche St. Marien versammelten sich alle in unserem Chorraum und sangen mit uns die Vesper mit ausgesuchten Liedern und Texten zum Thema des Heiligen Jahres: „Pilger der Hoffnung“.
Altes und neues Liedgut wechselte ab mit biblischen Texten und Gebeten, die Schlusspassage aus dem autobiografischen Buch „Hoffe!“ von Papst Franziskus rundete die Feier ab.
Eine schöne Begegnung, die alle mit Freude und Dank erfüllte!
Als „Pilger der Hoffnung“ sangen wir alle gemeinsam eine klangvolle Vesper.
Hinweis: Geänderte Bankverbindung!
Nachdem die „Bank für Kirche und Caritas Paderborn“ rückwirkend zum 1.1.2025 mit der „Pax-Bank Köln“ fusioniert ist, haben wir ab dem 16. Juni 2025 die folgenden neuen Kontodaten:
![]() |
Bank: | Pax-Bank für Kirche und Caritas eG |
Kontoinhaber: | Benediktinerinnenabtei Varensell | |
IBAN: | DE33 3706 0193 1053 1680 07 | |
BIC: | GENODED1PAX |
Bitte geben Sie ab sofort bei Banküberweisungen diese Bankverbindung an.
Vielen Dank!
Ein Goldenes Jubiläum zu Pfingsten

Am Vigiltag von Pfingsten begingen wir mit unserer Altäbtissin M. Judith Frei OSB das 50-jährige Jubiläum ihrer Äbtissinnenweihe.
Am 17. Mai 1975, ebenfalls am Vigiltag von Pfingsten, hatte sie die Benediktion durch den Erzbischof und späteren Kardinal Johannes Joachim Degenhardt empfangen. Zuvor leitete sie die Abtei bereits seit 1972 als Priorin-Administratorin, ehe sie 1975 wurde von ihren Schwestern zur Äbtissin gewählt wurde.
In ihre lange Amtszeit fielen viele bedeutende Entwicklungen unserer Gemeinschaft wie der Bau unseres Gästehauses, die Reform der Liturgie nach dem Konzil, der Beitritt zur Beuroner Benediktinerkongregation und die Patenschaft für die schwedischen Benediktinerinnen aus Vadstena. 2007 legte sie ihr Amt aus Altersgründen nieder und widmete sich vermehrt Aufgaben in der Gestaltung der Liturgie und im Archiv der Abtei.
Am 50. Jahrestag der Äbtissinnenweihe betrachteten wir in einer Meditation das Pfingstlied von Paul Gerhardt: „Zieh ein zu deinen Toren, sei meines Herzens Gast“. M. Angela erschloss seinen reichen biblischen Hintergrund. Dazu begleitete uns das wunderbare Orgelspiel von Kirchenmusiker Andreas Müller, das der stillen Freude dieses Tages in pfingstlichen Improvisationen Ausdruck verlieh.
Pfingsten, Relief im Altar der Abteikirche
Ostern 2025

vom Gründonnerstag bis zum Ostersonntag führen in die Mitte des christlichen Glaubens: in das Geheimnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi.
In diesem Jahr haben wir das Osterfest mit ungewöhnlich vielen Gästen gefeiert: Unser Gästehaus war ausgebucht, und aus der örtlichen Gemeinde und der Umgebung kamen weitere Teilnehmende zu den großen liturgischen Feiern hinzu. Wir haben uns über dieses große Interesse sehr gefreut!
Als Zelebranten begleiteten uns Pastor Achim Hoppe aus Paderborn und Spiritual Ralf Neukirchen aus Köln.
gestaltete Sr. Ruth: Neben vielen praktischen Hinweisen zum Ablauf zeigte sie auch Linien und Zusammenhänge der Texte und Gesänge auf und ermöglichte ein tieferes Verstehen der Liturgie, die sich im Laufe der Tage entwickelte.
Der Introitus „Nos autem“ eröffnet das Triduum Paschale

Am Gründonnerstag
betrachtete Sr. Michaela mit uns den Hymnus „Weil er bei uns ist – Puisqu'ìl est avec nous“ aus der französischen Stundenliturgie, bekannt aus dem Film „Von Menschen und Göttern“.
So unterlegte sie die Tage mit der stets aktuellen Frage: „Ist der Herr in unserer Mitte oder nicht?“ (Ex 17,7), die sich in Zeiten der Not und Bedrohung auch den Glaubenden stellt.
Wer die Drei Österlichen Tage feiert, erfährt eine Antwort: „Empfangen wir ihn, der sich hingegeben hat und uns liebt bis zum Ende ...“

nahm Äbtissin Angela unser Jahresleitwort „Wandel – Wandlung“ auf und deutete das österliche Geschehen in ihrer Homilie als die Wandlung des Todes in Liebe:
„In der Geste der Fußwaschung hat Jesus den Seinen Anteil an seinem Leben gegeben. Damit befähigt er sie, auch einander Anteil an ihrem und an seinem Leben zu geben. Indem er uns Anteil an seinem Leben schenkt, will er auch uns verwandeln – zu Menschen, die immer tiefer aus seiner Liebe leben und diese Liebe weiterschenken.
Lassen wir uns hineinnehmen in das Geheimnis der Wandlung des Todes in Liebe! Lassen wir uns von Jesus, dem Christus, verwandeln für das Fest der Auferstehung! Es beginnt schon heute!“

Am Karfreitag
nahmen wir auf einem „Kreuzweg der Hoffnung“, den Sr. Johanna vorbereitet hatte, alle Menschen in aussichtslosen SItuationen, in Krieg und Gewalt, Unterdrückung und Krankheit in unser Gebet und Gedenken hinein.
Dabei begleiteten uns eindrucksvolle Kreuzweg-Darstellungen von Heinz Ebner, Eisenstadt, in denen alle Stationen des Leidensweges mit einem weißen Kreuz signiert sind – wie eine Unterschrift des Gekreuzigten: „Auch diese Not nehme ich zu mir...“
Am Karsamstag
gab Prof. Georg Steins unseren Gästen erneut eine kundige Einführung in die Reihe der Lesungen der Osternacht-Vigil, die in einem großen Bogen vom Urbeginn der Schöpfung bis zum Ostermorgen das Wirken Gottes bedenken und bezeugen. Im geduldigen Hören auf die Heilige Schrift erschließt sich uns das Geheimnis von Ostern.
Hören auf die Schrift: Licht und Leben ahnen ...

beschritten wir zusammen mit unseren vielen Gästen den eindrucksvollen Weg vom Dunkel zum Licht, vom Tod zum Leben, aus der Nacht in den hellen Ostermorgen.
Auch in den Ostertagen rissen die Nachrichten von Bedrohungen, Gewalt, Krankheit und Unglücksfällen nicht ab, die die Welt erschüttern. Doch gerade auf diesem Hintergrund der vielen Ängste und Sorgen unserer Zeit gewinnen die Zeichen die Liturgie und die Gemeinschaft der Feiernden eine neue, starke Kraft:
„Lassen wir uns hineinnehmen in das Geheimnis der Wandlung des Todes in Liebe!“
Eine frohe und gesegnete Osterzeit wünschen Ihnen
die Benediktinerinnen der Abtei Varensell!