Neues aus der Abtei

Noviziatskurs bei uns zu Gast

Begegnung im Garten
Eine fröhliche Begegnung mit vielen Gesprächen

Als eine der ersten Gruppen nach der Öffnung unseres Gästehauses fand eine Kurswoche der „Gemeinsamen Noviziatsausbildung der VBD (Vereinigung der Benediktinerinnen Deutschlands)“ bei uns statt. Schwester Lioba Zahn OSB aus Mariendonk als Referentin gab den elf teilnehmenden Novizinnen und Novizen aus Klöstern des deutschsprachigen Raumes eine sehr lebendige und lebensnahe „Einführung in die Entwicklungs- und Religionspsychologie“.

Für unseren Konvent war es schön, mit so vielen jungen Brüdern und Schwestern den Gottesdienst zu feiern. Darüber hinaus gab es in einer Mittagspause eine fröhliche Begegnung bei Kaffee und Kuchen im Garten des Gästehauses. Wir wünschen unseren benediktinischen Gästen alles Gute und Gottes Segen für den weiteren Weg!


„Tierisch aktuell“

Vom Ende einer Quarantäne
Sr. Lioba im Hühnerhof
Freude im Hühnerhof – bei Mensch und Tier!

Im März brach in einigen landwirtschaftlichen Betrieben unserer Region die Geflügelpest aus. Die Behörden ergriffen umgehend Maßnahmen, um die Verbreitung einzudämmen. Auch im Kreis Gütersloh galt seitdem Stallpflicht für alles Federvieh: Viele Wochen übten unsere Hühner „stay at home“.

Dank des tierischen „Lockdowns“ kam das Infektionsgeschehen zum Stillstand. Ein schöner Nebeneffekt war die Schonung der Stall-Umwelt: Im sonst kahlen Hühnerhof entwickelten sich, ungestört von scharrenden Krallen und pickenden Schnäbeln, sämtliche Samen-Ressourcen zu einem stattlichen grünen Teppich.

An diesem Mai-Montag war es nun endlich soweit: Die Stallpflicht wurde aufgehoben, den Hühnern ihre Freiheitsrechte zurückgegeben. Mit Hebung der Klappe zum Gehege öffnete die heimische Außengastronomie und bot der staunenden Hühnerschar eine reichhaltige Festtags-Tafel! Mit sichtlicher Begeisterung stürzten sich die Hennen in die wiedergewonnene Reisefreiheit und genossen das erste Sonnen-Sand-Bad dieses Jahres.

Eine tierisch aktuelle Geschichte - hoffentlich!


Bis Pfingsten aktuell: unser „Oster-Blog 2021“

Osterglocken im Kreuzgarten
Innenansichten: im Kreuzgarten der Abtei Varensell

Auch in diesem Jahr prägt die weltweite Krise der Corona-Pandemie die Osterzeit. Unser Gästehaus ist noch immer geschlossen. Wir wollen dennoch versuchen, auf dieser Seite Anteil zu geben am österlichen Weg, zu dem wir alle eingeladen sind: in Ostern hineinzuwachsen.

In unserem „Oster-Blog“  geben kleine Texte und Gedanken aus dem aktuellen Erleben der Tage heraus die Möglichkeit, auch über Distanzen hinweg verbunden zu sein. Schauen Sie unter „Aktuelles>Oster-Blog 2021“. Wir freuen uns über jedes Echo!


Bischofsbesuch aus Münster

Bischof Felix Genn
Ein aufmerksamer Zuhörer: Bischof Felix Genn aus Münster

Mitten in der Osterzeit freuten wir uns über den Besuch von Bischof Felix Genn aus Münster. Schon seit langem vereinbart und wegen der Pandemie einmal verschoben, nahm sich unser „Nachbarbischof“ einen Nachmittag Zeit, um unsere Abtei kennenzulernen.

Nach einer kleinen Führung durch das Haus mit Äbtissin Angela, der Vesper und dem Abendessen in unserer Gemeinschaft im Refektorium gab es am Abend auch eine Begegnung mit dem ganzen Konvent.

Bischof Genn gab uns einen beeindruckenden Bericht von dem, was ihn als Bischof in dieser spannungsreichen Zeit bewegt. Sehr persönlich erzählte er vom „Synodalen Weg“ und dem geistlichen Anliegen, das ihn dabei trägt: im Gespräch miteinander auf den Geist zu hören, um dem Evangelium Raum zu schaffen in der Krise der Gegenwart. 

Auf all unsere Fragen ging er aufmerksam ein, und so ergab sich ein tiefes Gespräch, das uns noch lange beschäftigt. Gerne nehmen wir seine Bitte auf, die Kirche, ihre Hirten und ihre Suche nach einem guten Weg in die Zukunft in unser Gebet zu nehmen! 


Heimgang unserer Schwester Candida

Portrait Sr. Candida Sosnowsky OSB
Sr. Candida Sosnowsky OSB

Am Morgen des 19. Januar 2021 verstarb unsere Schwester Candida Sosnowsky OSB im Alter von neunzig Jahren. Der Herr über Leben und Tod rief sie zwar plötzlich, aber nicht unerwartet: Seit längerer Zeit litt Schwester Candida an Atemnot und war auf ständige Sauerstoffzufuhr angewiesen. Ihr beschwerlicher Zustand forderte ihr und allen, die sie pflegend begleiteten, viel Geduld ab. An diesem Vormittag durfte sie nun jedoch nach einem plötzlichen Zusammenbruch in kurzer Zeit ruhig einschlafen.

Schwester Candida wurde 1930 in Waldenburg in Schlesien geboren und erlebte dort den Krieg und die schwere Zeit nach 1945. Als Deutsche durfte sie als junge Frau keine Ausbildung machen und arbeitete als ungelernte Verkäuferin. 1958 siedelte sie mit ihrer Familie, der sie zeitlebens immer sehr verbunden blieb, in die Bundesrepublik aus. Lange Jahre begleitete sie bereits der Wunsch, ihr Leben in einem Orden ganz Gott zu schenken, aber erst 1962 konnte sie in unsere Abtei eintreten.

Nach ihrer Einkleidung wurde ihr zunächst der Versand in unserer Hostienbäckerei anvertraut. Ein neues Tätigkeitsfeld wartete 1970 auf sie, als sie zur Arzthelferin für die internistische Praxis unserer Sr. Dorothea ausgebildet wurde, eine Arbeit, die sie immer verantwortungsvoll und gern ausübte. Sie liebte den Kontakt zu Menschen und ist vielen aus der Umgebung in guter Erinnerung geblieben. Auch im Hostienversand, den sie nach 1994 wieder übernahm, hatte sie am Telefon immer ein offenes Ohr für ihre Kunden. Die Arbeit am Computer dort bewältigte sie auch im hohen Alter überraschend gut und gern – nicht zuletzt um sich durch das Internet stets über das Zeitgeschehen zu informieren.

In der Gemeinschaft konnte Schwester Candida sehr gesellig sein und feierte gern. Ihre ausgefallenen und kreativen Kostüme bereicherten jeden Karnevalsabend. Trotz ihrer schwachen Stimme liebte sie gemeinsame Lieder – „Ich singe die Pausen!“ – und wusste nicht nur etliche Strophen, sondern auch deren verballhornte Nachdichtungen, die sie immer gern zum besten gab.

Wegen einiger chronischer Erkrankungen rechnete Schwester Candida fast zeitlebens mit einem möglichen plötzlichen Tod und setzte sich damit auseinander. Niemand konnte ahnen, dass gerade sie neunzig Jahre alt würde, bevor der Herr sie heimrief. Nun dürfen wir hoffen, dass sie eingehen darf in die Freude ihres Herrn und mit Ihm das österliche Fest der Vollendung feiert.

Am Donnerstag, dem 21. Januar 2021, um 9.00 Uhr feiern wir für unsere Sr. Candida die Eucharistie setzen sie anschließend auf unserem Klosterfriedhof bei.