Neues aus der Abtei

Konventsexerzitien: „Exodus-Ermutigungen“

Portrait Prof. Seidl
Prof. Theo Seidl begleitete unsere Konventsexerzitien

Vom 3. bis 10. März nahmen wir uns, wie in jedem Jahr, eine Woche Zeit für eine geistliche Vertiefung, unsere Konventsexerzitien. Diese stille Zeit begleitete Herr Prof. Theo Seidl, Scheyern, der uns als fachkundiger Exeget des Alten Testamentes biblische Anregungen gab.

Unter dem Titel „Der Zug durch die Wüste. Exodus-Ermutigungen“ deutete er die Erfahrungen des Volkes Israel mit Gott als Grunderfahrungen auch im Heute: Als Gemeinschaft der Kirche wie auch als klösterliche Gemeinschaft sind wir immer neu eingeladen und herausgefordert, Gottes Fürsorge und seinen Möglichkeiten - auch in unserer eigenen Hand - zu vertrauen.

Die Vorträge, das Gespräch über die biblischen Texte und besonders auch die sehr aufmerksam gestaltete Feier der Eucharistie mit Prof. Seidl haben uns reich beschenkt.
Vergelt's Gott!


Die große Einladung der 40 Tage auf Ostern zu...

Wilder Krokus im Klostergarten
Neuer Aufbruch ins Leben: Wilder Krokus im Klostergarten

Mit dem Aschermittwoch beginnt die „Fastenzeit“, die österliche Bußzeit: 40 Tage sind wir unterwegs auf Ostern zu, 40 Tage sind der Erneuerung unseres Lebens gewidmet. Und wie allmählich am Ende des Winters die Natur erwacht und erste Leuchtzeichen des neuen Lebens setzt, so kann auch in uns jetzt ein neuer Aufbruch ins Lebens gesetzt werden.

Die Einladung dazu sprach Äbtissin Angela in ihrer Ansprache am Aschermittwoch aus: Sie gab uns Zeilen aus dem Prolog der Benediktusregel mit auf den Weg, die aus dem biblischen Psalm 34 stammen: „Kommt und hört! – Heute, am Aschermittwoch, sind diese Worte an uns gerichtet. Lassen wir uns einladen, neu zu Christus zu kommen, auf Ihn zu hören und mit Ihm zu gehen.“

Im Prolog der Benediktusregel (Verse 12-20) lautet diese Einladung: 

„Kommt, hört auf mich! 
Die Furcht des Herrn will ich euch lehren.
Lauft, solange ihr das Licht des Lebens habt,
damit die Schatten des Todes euch nicht überwältigen.“
Und der Herr sucht in der Volksmenge, der er dies zuruft,
einen Arbeiter für sich und sagt wieder:
„Wer ist der Mensch, der das Leben liebt
und gute Tage zu sehen wünscht?“
Wenn du das hörst und antwortest: „Ich“,
dann sagt Gott zu dir:
„Willst du wahres und unvergängliches Leben,
bewahre deine Zunge vor Bösem
und deine Lippen vor falscher Rede!
Wende dich ab vom Bösen und tu das Gute;
suche den Frieden und jage ihm nach!
Wenn ihr das tut, blicken meine Augen auf euch,
und meine Ohren hören auf eure Gebete;
und noch bevor ihr zu mir ruft,
sage ich euch: Seht, ich bin da.“
Liebe Brüder, was kann beglückender für uns sein
als dieses Wort des Herrn, der uns einlädt?
Seht, in seiner Güte zeigt uns der Herr den Weg des Lebens.“

Knospen am Forsythien-Strauch
Leben will wachsen und sich entfalten

In diesen Zeilen entwickelt sich ein Dialog zwischen Gott und Mensch, der viele Aspekte des Lebens konkret anspricht. Zuerst aber geht es um eine Entscheidung, auf die Einladung Gottes: „Wer ist der Mensch, der das Leben liebt?“ tatsächlich zu antworten: „Ich!“
Eine solche Entscheidung bringt dann viel in Bewegung, „sie will gelebt werden“: im äußeren Tun und Verhalten ebenso wie in inneren Haltungen und Einstellungen, beim Reden und Hören, in der alltäglichen Wahl zwischen Gut und Böse, in Begegnungen und Beziehungen... Das hier begonnene Gespräch mit Gott kann das ganze Leben prägen, und das sehr konkret – und spannend.

Letztlich geht es um einen großen Gewinn: die Freude der Gegenwart Gottes in einem erfüllten menschlichen Leben – für alle. Daraufhin lohnt es sich, sich in diesen 40 Tagen neu auf den Weg zu machen, das Gespräch mit Gott, das unser Leben ist, zu vertiefen.

Vielleicht haben Sie Freude daran, unsere „Fastenlektüre“ mit uns zu teilen: die genannte Passage aus dem Prolog und dazu der Psalm 34 als ganzer werden uns durch die 40 Tage begleiten.


Benediktinische Begegnung in der Abtei Königsmünster

Benediktinische Begegnung
Benediktinische Begegnung: Zusammen unterwegs

Da der traditionelle Besuch unserer benediktinischen Mitbrüder aus Meschede am Scholastika-Fest in diesem Jahr nicht wie geplant stattfinden konnte, folgten wir umgekehrt am Samstag, dem 11. Febraur 2023, der Einladung der Mönche zu einem „informellen Austausch“ der Seniorate beider Klöster, also der beratenden Gremien für Abt oder Äbtissin.

Sechs Schwestern erlebten zunächst einen herzlichen Empfang mit Kaffee und Kuchen, ehe es in einer Gesprächsrunde um die aktuellen Themen in beiden Klöstern ging. Nach der Mittagshore und einem sehr kommunikativen Mittagessen im Refektorium der Mönche klang der Austausch bei einem Kaffee und einem Besuch im Klosterladen aus.

Zur Vesper waren wir wieder in Varensell, reich beschenkt mit guten Gaben, vor allem aber mit einem geschwisterlichen Austausch, der die gute Verbindung zwischen unseren Gemeinschaften stärkt: Es tut gut, von einander zu wissen und gemeinsam unterwegs zu sein!


Silbernes Professjubiläum von Schwester Teresa

Schwester Teresa
Schwester Teresa am Tag ihrer Silberprofess

Am 25. Januar 1998, am Festtag der „Bekehrung des hl. Paulus“, legte Schwester Teresa Friese OSB ihre erste Profess ab. Am Samstag, dem 28. Januar, erneuerte sie nun ihr Versprechen und feierte im Kreis unserer Gemeinschaft und mit einigen Gästen ihre Silberprofess.

In der Eucharistiefeier beleuchteten die Lesungen des Tages das Jubiläum auf eigene Weise, wie der Zelebrant Dr. Paul Deselaers in seiner Predigt darlegte: Das 11. Kapitel des Hebräerbriefes beschreibt den Glauben als weit ausgespannte Hoffnung, die wie im „Blindflug“ auf ein sicheres Ziel zusteuert; der Seesturm im 4. Kapitel des Markusevangeliums verschweigt die Gefährdungen der Überfahrt im Boot mit Jesus nicht. Beide Texte laden ein zum großen Vertrauen einer „orientierten Suche“, die immer und ein ganzes Leben lang von der Gegenwart Jesu getragen ist.

Metallikone
Die „Friedensikone“ von Josua Boesch

Am Nachmittag des Festtages gestalteten die Mitschwestern eine Bildmeditation zu Werken von Josua Boesch, die Schwester Teresa schon lange begleiten und auf faszinierende Weise die kosmische Weite des christlichen Glaubens vor Augen stellen.

Schwester Teresa ist vielen Menschen von Kursen im Gästehaus bekannt - oder auch durch die Arbeit im Klostergarten. Daneben sorgt sie für die Öffentlichkeitsarbeit der Abtei – und auch für diese Website.


Zu Weihnachten 2022: Gedanken aus unserer Abtei

Abteitürme im Sonnenlicht
Die Türme der Abtei im Licht

Dieses Jahr ist für viele Menschen von Angst und Sorge geprägt, der Krieg gegen die Ukraine  und die Vielzahl der Krisen bestimmen das Lebensgefühl. Gerade jetzt möchten wir zu einer „anderen Furcht" ermutigen: Gott ernst zu nehmen und seinem weihnachtlichen Zuspruch zu vertrauen: „Fürchtet euch nicht!“

Brief und Faltblatt als PDF:   Brief | Flyer

Wir Benediktinerinnen wünschen Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesegnetes neues Jahr 2023!

Auf Wunsch senden wir Ihnen gern unsere Infopost oder das Programm des Gästehauses per Post oder per E-Mail zu: Bitte melden Sie sich hier dazu an. Vielen Dank!