Beten ist der Atem des Glaubens, der Beziehung zu Gott. Beten meint hören und Antwort geben, oft jenseits aller Worte. Wie Gott ein Geheimnis ist, so auch das Gebet. Es hat viele Formen und lebt in denen, die es suchen und versuchen.
Der Gottesdienst, das gemeinsame Gebet der ganzen Kirche, steht im Mittelpunkt unseres Tages. Nichts soll dem vorgezogen werden. Alle anderen Dinge des Tages ordnen sich um die Zeiten des Gebets herum.
Das Stundengebet
Am Morgen, mittags, abends und zur Nacht versammeln wir uns, um Gott zu singen. Dieses Stundengebet wird rund um den Erdball in den christlichen Kirchen gebetet und verbindet uns so durch die Zeiten hindurch mit vielen Menschen in aller Welt.
Die ganze Welt klingt mit
In den Gesängen der Psalmen kommen Freude und Jubel, Not und Klage, Bitte und Dankbarkeit zum Ausdruck – alles, was das menschliche Herz bewegt. Und so klingt in unserem Gebet die ganze Welt mit und bleibt offen für das Geheimnis Gottes. Dafür sind wir als Benediktinerinnen da.
Unser Beten und Glauben lebt aus dem Wort Gottes, das uns die Bibel überliefert. Um sein Wort tiefer zu verstehen und sich davon formen zu lassen, widmet jede von uns ihm Zeit und Aufmerksamkeit in der „lectio divina“. Dank dieser „geistlichen Lesung“ begleitet uns das Wort den Tag hindurch im Inneren.
Das stille Gebet und die Meditation gehören ebenso zum Leben jeder Schwester. Dem Gebet dienen auch Stille und Schweigen zu bestimmten Zeiten und Orten im Haus. Das Geheimnis der Gegenwart Gottes kann in der Stille Raum gewinnen.
Das persönliche Gebet
und die gemeinsam gefeierte Liturgie befruchten sich gegenseitig. Zusammen sind sie Ausdruck unserer je persönlichen Beziehung zu Gott.
Der Gregorianische Choral, der in unserem Stundengebet und in der Eucharistiefeier erklingt, hat seit seiner Entstehung im 8. Jh. nichts von seiner Schönheit und Lebenskraft verloren. Er geht hervor aus der „lectio divina“, der geistlichen Lesung der Mönche und Nonnen. Die einstimmigen Melodien meditieren und erschließen das Wort der Heiligen Schrift, die Stimmen der Singenden schenken ihm Klang.
In unserer Gemeinschaft bemühen wir uns, die Klanggestalt der Gesänge den ältesten Quellen abzulauschen, sie entsprechend hörbar zu machen und in den Alltag hinein ihre Wirkung entfalten zu lassen. Hören Sie hier Aufnahmen aus unserer CD „ein tag. ein lied. ein leben.“: